ready for departure
Mein digitaler Flugplatz

Modellbau

Ein bisschen günstiger als selber zu fliegen und geht bei jedem Wetter - das zusammenkleben von Plastikfliegerchen. Hier gibt's ein Sammelsurium meiner "neueren" Versuche im Flugzeugmodellbau. Wobei, manchmal sind's vielleicht auch mal keine Flugzeuge. Nennen wir's einfach die Modellbauseite, damit ich mich nicht selber zu sehr eingrenze.


Canadair CL-415, I-DPCR, "Vigili del Fuoco"

Sommerzeit heisst für viele Länder leider auch Waldbrandzeit. Ein sich aufheizender Planet tut dieser Problematik keinen Gefallen und wenn ich zum Spass in der Luft herumgurke mache ich https://sites.hostpoint.com/.cm4all/uproc.php/0/2023/Canadair/.I-DPCN_at_work_03_(cropped).jpg/picture-400?_=18aa9edacfc das eben so wenig. Aber hier geht's nicht um Selbstkasteiung, sondern um den Modellbau - aber die Einleitung haut schon hin. Denn im TV hab ich die wohl waghalsigsten Piloten gesehen. Nicht nur, dass sie ihre Flugzeuge mehrmals pro Flug in einen See drücken ohne zu landen, nein, sie fliegen ebenso häufig in die Rauchwände der Waldbrände hinein - und das mit einem Abstand zu den Baumkronen bei welchem Passagiere die Eichhörnchen zählen könnten. Es geht hier also um die "Wasserbomber", die rund um's Mittelmeer im Einsatz sind. Im Sommer '23 waren sie unter anderem auch wieder in Italien im Einsatz, meist in der Gegend von Sizilien und Kalabrien. Und genau so einen Einsatz habe ich in den Nachrichten gesehen und mir gesagt: "Sowas sähe doch sicher noch geil aus als Modell...".

Teilesalat

Aber natürlich soll der dann nicht einfach so rumstehen auf einer Piste. Nein, da muss bisschen Action rein. Am Besten grad mittendrin im Wald beim Abwurf der Ladung. Als ich dann mal beim googlen war, habe ich gesehen, dass bislang schon 3, 4 andere die selbe Idee hatten. Bei den einen sah's gut aus, bei den anderen weniger. Einige hatten sogar ein paar Tipps auf Ihrer Site drauf und da habe ich mich natürlich schamlos bedient. Nachdem ich mir den ungefähren Bauplan im Kopf zusammen gezimmert hatte, ging's auf die Website vom Suter Meggen um zu schauen, was es denn an Modellflugzeugen so gibt. Gehofft hatte ich auf etwas "platzsparendes" im Massstab 1:144 - aber leider musste ich recht schnell merken, dass ich mir diese Idee abschminken konnte. 1:72 war das kleinste was es gab. Aber immerhin grad Aktion, also zuschlagen. Mit dazu noch ein paar Bäumchen, Sträucher, Wiesensegmente und sonstigem Kleinkram der halt immer irgendwie seinen Weg in den Warenkorb findet.

Der Bausatz kommt von Heller und hat schon einige Iterationen hinter sich. Erstmals auf den Markt kam er 1980 und bis 2014 gab's etliche Anpassungen (neue Bauteile, neue Verpackung, andere Sticker). 2014 holten sich Italeri und Revell die Lizenz und vertrieben ihn wieder mit anderen Stickern, doch schon 2015 ging er wieder an Heller zurück. Die bastelten wieder mehrmals an der Verpackung herum und gegen 2020 haben sie ihn auch in ein Set gepackt mit ein paar Farben und einem Pinsel. Und genau das habe ich mir gekrallt - Farben und Pinsel brauche ich eh immer. Zum Modellbausatz selbst gibt's nicht viel zu sagen, ausser dass er ein paar Überraschungen bereit hielt. Einerseits waren die italienischen Sticker, für die ich mich schon fix entschieden hatte, nicht dabei. Offenbar gab's die nur im Set von Italeri. Aber dazu später noch ein paar Sätze. Auch Piloten waren keine dabei, die habe ich halt separat in einem polnischem Webshop bestellen müssen. Generell ist das Modell so ausgerichtet, dass man es als "Standmodell" bauen sollte. Also alle Ruder fix in Neutralstellung (keine Ausschläge möglich bei Höhen-, Quer- und Seitenruder, eingefahrene Landeklappen), das Fahrwerk ist ausgefahren und die Propeller sind in "Federstellung". Also so, dass sie den geringsten Luftwiderstand haben - und ebenso keinen Schub generieren. Da muss ich also noch ein paar Extraschritte machen, damit das einigermassen aussieht. Diese Extraschritte sind bei den Teilen zum Teil vom Hersteller schon mit einberechnet worden, so z.B. bei den Querrudern und den Landeklappen. Ein paar Schnitte mit dem Cuttermesser und schon kann ich die Ruder ein wenig biegen. Bei den Propellern geht's leider nicht so einfach. Hier muss ich schweren Herzens alle Propellerblätter abschneiden und sie um 90° gedreht wieder ankleben. Für mich als alten Grobmotoriker ist das die Hölle. Beim Fahrwerk trickse ich, indem ich das ausgefahrene Fahrwerk separat zusammenbaue und dann einfach solange Teile wegknipse, bis das Rad bündig mit dem Fahrwerksschacht zusammenpasst. Bei der Canadair CL-415 bleibt das Hauptfahrwerk bzw. zumindest dessen Räder nämlich immer ausserhalb vom Flugzeug, man sieht aber von aussen immer noch ein bisschen was von der Hydraulik. 

Schneemann auf der Styroporerde

Alles in allem ist der Bausatz aber wie erwartet - das meiste passt und zwei, drei Sachen muss man halt selbst bedenken und seinen eigenen Ideen angleichen. Die Details (allem voran die ganzen Nieten) sind aber schön gemacht und verzogen sind die grösseren Bauteile (Rumpf und Flügel) auch nicht. Entsprechend ist das Ding auch nach 3, 4 Abenden soweit fertig und kann bemalt werden. Weiter zum Diorama.
Als "Grundplatte" recycle ich den Regalboden eines Ikeamöbels, welcher seit ein paar Jahren im Wohnzimmer vor sich hin staubt - schon ein bisschen was gespart. Für die "Wassersäule", die zwischen Boden und Flugzeug der Blickfang sein wird, verwende ich ein paar Styroporkugeln welche ich zum Schluss mit Watte verkleide. In die Styroporkugeln drücke ich ein paar dünne Metallstangen, welche dem Flugzeug schlussendlich eine gewisse Stabilität geben sollen. Das ganze Bastelzeug kommt aus dem Baumarkt (Jumbo), nach Augenmass gekauft und Handgelenk mal Pi gemessen. 

Los geht's also mit dem zurechtschneiden der Styroporkugeln. Ein paar ordentliche Kleckse Heissleim drauf und drunter und schon steht der Schneemann. Die dicken Drähte kommen mit ordentlich Gewalt in die Kugeln - allzu genau oder vorsichtig muss nicht gearbeitet werden. Kommt ja eh Watte drum herum. Die Reste von den Styroporkugeln eignen sich gleich auch als Unebenheiten des Bodens - nix wird verschwendet ;-) Da ich eine Hanglage bauen will, brauche ich aber noch mehr Material. Ich verwende ein paar Teile einer Styroporplatte, die ich von einem früheren Projekt noch übrig hatte. Grundsätzlich kann man aber dafür auch sonstigen Kram verbauen (Karton, Plastik usw.). Zur "Bodendeckung" klatsche ich überall ordentlich braune Acrylfarbe drauf - wie ich mich kenne, werde ich beim verlegen des "Rasens" nicht allzu sauber arbeiten und immer mal wieder eine Ecke vergessen. Da sieht es dann halt lebensechter aus wenn's drunter wenigstens erdbraun ist. 

"Die Rache des 30 Meter Schneemanns"

Damit wären die Erdarbeiten auch schon beendet und es kommt die erste Botanikschicht drauf. Zudem habe ich im Baumarkt noch orange eingefärbtes Moos gefunden. Das verwende ich als Feuer, welches hier und da durch die Wassermengen hindurch gerade noch so sichtbar ist. Einfach mit ein paar Klecksen Heissleim an die unterste Kugel kleben und auch auf den umgebenden Geländestücken überall ein paar Stücke draufklatschen.

Zurück zu Botanik; Ich erfreue mich an den Wiesenfetzen, die ich stückweise auf meinen Boden kleben kann. Von denen bin ich sogar so überzeugt, dass ich gleich ein bisschen Werbung machen muss: Busch Herbstaue Sieht richtig gut aus! Dunkelgrüne Gräser, vertrocknete Grasbüschel in unterschiedlicher Dichte - und das alles fixfertig auf einem Vlies, das nur noch aufgeklebt werden muss. Sobald diese Wiesenstücke drauf sind, sieht's schon richtig nach was aus. 

Jetzt kommen noch unterschiedliche Bäume und Sträucher drauf - unter anderem zwei Olivenbäume. Die sollen - nebst den Stickern auf dem Flieger - dem Betrachter den entscheidenden Tipp geben, wo die Szene in etwa zu verorten sein soll: Auf Sizilien. Okay, Oliven wachsen zwar fast überall südlich von Rom, aber seien wir mal nicht so kleinlich. Das ist jetzt halt einfach Sizilien. 

Jetzt kann auch schon mal mit Airbrush schwarze Farbe aufgebracht werden. Beim Übergang von der Watte zur Wiese kommt ein Streifen versengtes Gras und ein paar "leere" Bäume werden auch gleich mit schwarzer Farbe angesengt. Nebst der Farbe verteile ich noch ein paar Kieselsteine und irgendwelches "Gehölz" (abgestorbenes Pflanzenmaterial aus dem Hochbeet auf dem Balkon). Aus dem "Fundus" von meinen Kindheitsjahren gibt's noch zwei Telefonmasten (als Kabel fungiert ein Gummifaden aus dem Band einer "ausrangierten" Socke) , eine Spitzhacke und ein Fass. Grundsätzlich gilt: Je mehr und je unwegsamer desto besser. Es soll ja nicht aussehen als wenn ein Feuerwehrauto problemlos da hin fahren könnte. Denn dann würde man ja kein Flugzeug da hin schicken müssen. 

Ein guter Tipp ist auch Google Maps. Einfach mal die Region, die man nachbilden möchte googlen und Streetview aktivieren. Hat auch mir noch ein paar gute Ideen gegeben. 

So, jetzt ist die Grundplatte eigentlich fertig. Es folgt der Mittelteil mit der Watte. Die Sache ist schnell erledigt: Einzelne Fetzen herausreissen, aufkleben, wiederholen. Dabei hilft es, wenn man sich ein paar Fotos von einem echten Abwurf im Internet betrachtet. Dabei wird rasch ersichtlich, wie die "Wolke" in etwa auszusehen hat. Um dem ganzen eine Tiefe zu geben sprühe ich mit Airbrush ein helles Grau in die Zwischenräume. Gleichzeitig zupfe ich alles so zu recht, dass zum einen Dynamik reinkommt und um dem Betrachter an einigen Stellen die Sicht auf das "Feuer" zu ermöglichen. 

Captain Bartli und sein CoPi mit der Checkliste

Nochmals zurück zum Flugzeug - das musste natürlich auch noch bemalt werden. Mit Airbrush habe ich zuerst einige Schichten gelb aufgebracht und nach dem Trocknen mit roter Farbe die entsprechenden Teile eingefärbt. Die Decals, also die Sticker, hatte ich vorhin mal noch erwähnt. Denn ich habe mich ja entschieden, dass ich eine italienische Version der Canadair machen wollte. Und im Internet habe ich genau so ein Modell gesehen. Also muss man irgendwie dieser Decals habhaft werden können. Ich erfahre, dass die italienischen Decals nur bei der Lizenzversion von Italeri dabei waren. Darum hake ich direkt beim Kundendienst von Italeri nach - und zwar in italienisch. Okay, ich schreibe zuerst meinen Text und geh dann noch mit dem Übersetzer drüber. Aber im grossen und ganzen war mein italienisch nicht soooo schlecht. Jedenfalls haben's die Leute dort geschnallt und sie haben versprochen mir noch vor "Ferragosto", also ihren quasi einmonatigen Sommerferien, den Stickerbogen zu schicken. Hat perfekt geklappt und so habe ich jetzt genau die Decals die ich brauche. Eine Anleitung haben sie zwar nicht mitgeschickt, aber im Internet gibt's genug Fotos von diesem Flieger, damit jeder Sticker an den richtigen Platz kommt. 
Falls du diesen Text im Internet gefunden hast, weil du auf der Suche nach einer Anleitung warst hier noch ein Tipp: Finger weg vom schwarzen Sticker für die "Nase" und die beiden roten für die Flügelkanten. Die sind zu gross und machen nur Probleme, auch mit Unmengen an Decal Softener und Decal Fixer. Mach das lieber von Hand mit Farbe und Abdeckfolie.

Zum Schluss kommt noch das "Ageing" und "Weathering" (also das "dreckig machen") vom Flugzeug. Ich habe mir da zwar einiges neues bestellt, bleibe dann aber nach ein paar erfolglosen Versuchen doch bei einer altbewährten "Wash". Also viel Wasser und ein paar Tropfen Farbe. Das rinnt in alle Ritzen und simuliert den Dreck, den Russ und das Öl, welches sich darin ansammelt. Einzig ein paar Tropfen von Ammo's "Fresh Engine Oil" pinsle ich zusätzlich noch hinter die Propellernaben. 

Mittlerweile sind auch die Piloten aus Polen in der Post angekommen. Die pinsle ich noch an und während ich dem Copiloten einen olivgrünen Strampelanzug anziehe überlege ich mir, dass eigentlich niemand anderes als ich selbst diesen Flieger pilotieren kann. Für mich gibt's mein charakteristisches schwarzes T-Shirt, das grüne Armycap und eine olivgrüne Cargohose. Und natürlich einen Bart und eine Sonnenbrille. Im Massstab 1:72 ist das ein ziemlicher Murks und ich gebe mich relativ rasch mit dem Ergebnis zufrieden, da man mich ja eh nicht so gut sehen wird im Cockpit.

Jetzt folgt die "Heirat" und das Finish. Die Heissleimpistole glüht und schon sitzt die I-DPCR auf den zurechtgebogenen Metallstangen. Für's Finish kommen noch ein paar Fetzen Watte unter's Flugzeug, alles wird nochmals ein bisschen zurechtgezupft und dann wär man damit auch schon fertig. Und jetzt noch ein paar Fotos vom fertigen Modell :-)






Platzhalter "Mig 29 "Ghost of Kyiv""





Bell P-39N Airacobra "Von den Mariupoler Schülern"

Eine runde Sache

Von meinem Kollegen Wiktor aus Polen bekam ich im Sommer ein Modell von einem mir bislang unbekannten Hersteller geschenkt. "Arma Hobby" heissen die und wie sich zeigen sollte, machen die echt gute Bausätze. Nebst für den Massstab 1:72 sehr detaillierten Spritzgussformen waren auch Sticker für vier verschiedene Varianten, Metallkugeln zum austarieren und Maskierungsfolien für's Cockpit dabei. Wow. Ich habe mich für eine sowjetische P-39 entschieden, welche der Sowjetunion damals im Rahmen des Lend&Lease Programmes von den USA zur Verfügung gestellt wurde. Die US-Piloten mochten die Maschine in dieser Version nicht besonders, da sie in vielen Bereichen schlechtere Flugeigenschaften aufwies als andere Flugzeuge ihrer Zeit. Ganz anders klang es da bei den Sowjets - die liebten die Maschine, da sie ihren eigenen Maschinen häufig überlegen war. Und wenn man sich in einen Kampf mit Messerschmitt 109, Focke Wulf 190 und Co. werfen muss, dann braucht man schon ordentliche Technik. Ich habe mich also für eine sowjetische Variante entschieden. Genauer gesagt für die Maschine "Weisse 1" von Grigorij Dolnikow, einem ukrainischen Piloten des 100. Jagdflieger Garderegiments. 

Der Titel "Von den Mariupoler Schülern" kommt als Dank für einen Einsatz eines anderen Piloten: Ivan Babak. Dieser Pilot, welcher bis zum Ende des zweiten Weltkriegs 35 Abschüsse für sich verbuchen konnte, tat sich in der Schlacht um Mariupol 1943 mehrfach hervor. Unter anderem war er es, welcher bei einem Aufklärungsflug deutsche Züge entdeckte. Diese Züge deportierten die Bevölkerung Mariupols - mehrheitlich Frauen - zur Zwangsarbeit oder Schlimmerem. Zusammen mit seinen Flügelmännern stoppte er diese Züge an indem er die Lokomotiven zerstörte. Nach der Befreiung Mariupols ehrten die Schüler der Stadt Mariupol den Retter Ihrer Mütter, Schwestern und Töchtern mit der entsprechenden Bemalung seiner P-39N. 

Im Frühling 1945 wurde Babak zum Kommandant einer anderen Jägerstaffel befördert, die Maschine "vererbte" er seinem Freund Grigorij Dolnikow, welcher die Bemalung übernahm. Auf der linken Seite des Motors brachte er später den Schriftzug "Für Vanja Babak" an, da Ivan Babak abgeschossen wurde. Dies als Ehrung für seinen vermeintlich gefallenen Freund, welcher jedoch den Abschuss überlebte und bis zum Kriegsende in deutscher Gefangenschaft verblieb. Soviel mal zur Geschichte des "Originals".

Das Flugzeug war also gesetzt, jetzt muss noch das "Drumherum" passen. Da ich in einer 2,5-Zimmer Wohnung hause, kann ich mir keinen massstabgetreuen Feldflugplatz in Polen nachbauen. Nur schon bei der Canadair am Anfang der Seite habe ich mich eigentlich grauenhaft übernommen und über meinen Platzverhältnissen gebastelt... Aber im Jumbo gab's so kleine Holzplatten im Viererpack mit einem Durchmesser von 20cm. Perfekt. Im Kopf hatte ich bereits ein Bild zusammen - unebene Wiese, Matsch wegen der Schneeschmelze, Spuren der Reifen und Stiefel. Jajo, das kommt gut. Aber nur der Flieger alleine ist langweilig. Irgendwas muss noch den Blick des Betrachters zusätzlich einfangen, damit er Lust bekommt alles versteckte zu entdecken. Ein Tankwagen! Nä... zu gewöhnlich. Ein Jeep! Zu klein. Ein Panzer! Was hat den ein Panzer auf der Piste verloren?! Hmm... Beim Durchscrollen durch den Onlineshop fiel mein Auge auf einen "Starterwagen". Wie ich lernte, wurden die "grossen" Flieger früher nicht von Hand angeworfen (weil, naja, zu streng...) sondern man nahm dafür einen LKW mit entsprechendem Gestänge. Super! Das zieht den Blick auf sich. "Warum hat der Flieger sone Stange die ihn mit einem Lastwagen verbindet?", ja genau. Wird bestellt zusammen mit sowjetischen Offizieren und Mechanikern, Ölfässern und weiterem Krimskrams. In den Tagen die ich auf das Paket warte, google ich den Starter LKW (gibt nicht viel dazu - die Sowjets waren nicht bekannt für ihre Dokumentationen) und die Geschichte der P39N. Unter anderem lerne ich dabei, dass die P39N einen elektrischen Starter verbaut hatte - was die Sowjets bis dahin nicht kannten. Die braucht den Starterwagen also gar nicht. Na toll. Egal - auf dem Flugplatz steht garantiert noch irgendwo eine Antonov oder eine Polikarpov. Die brauchen denn dann schon. 

Als dann beide Modelle mehr oder weniger gut zusammengeklebt (beim LKW passten die Teile nicht richtig und die Anleitung war grauenhaft) und bemalt waren und auch das Personal mit spitzem Pinsel ihre Orden an die Brust getupft bekommen hat, kam endlich der Landschaftsgärtner in mir zum Zug.  Die Fässer, Kisten und Werkzeuge kommen auf die Ladebrücke vom LKW - aus irgendeinem Grund muss der ja vor dem Flugzeug angehalten haben, auch wenn er es nicht starten kann.
Ein paar Streifen Karton und Zündhölzi auf die Platte geleimt ergeben die Unebenheiten im Boden unter dem "Rasenteppich". Der lag von irgendeinem anderen "Projekt" noch in einer Kiste und eignet sich jetzt perfekt für meine Idee. Auf diesem verteile ich nach Gutdünken "wet mud" von Vallejo, der den Matsch richtig gut simuliert. Die Reifenspuren vom LKW sind dabei schön tief und ausladend und vom Matsch gibt's mit dem Zahnstocher auch grad noch die Radkästen gefüllt. Die Spuren der P-39 sind auch matschig, aber ein bisschen weniger "grob". Dann noch ein paar Fussspuren der Soldaten und irgendwo noch eine Pfütze. Zum Abschluss gibt's noch ein paar "Tufts", also Grasbüschel in verschiedenen Farben, Formen und Grössen. Das wär's dann eigentlich auch schon - fertig ist der platzsparende Ausschnitt eines Feldflugplatzes der roten Armee kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs.



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